Die Tai Chi Schwertkunst folgt der Lehre und den Prinzipien des
Tai Chi Chuan. Das Schwert selbst fügt sich nahtlos in die Tai Chi
Bewegungsformen ein und dient als Verlängerung des Arms.
Der Übende lernt die Übertragung des Qi über seinen Körper
hinaus in das Schwert.
Die Ideale Waffe für das Tai Chi Chuan ist das doppelschneidige
Schwert, das „Jian“ das einhändig geführt wird. Die dünne Klinge
ist wenig geeignet, Kraft gegen Kraft einzusetzten. Mit dem
Schwert wird selten direkt attakiert, meist handelt es sich um
Abwehr – oder Ausweichtechniken.
Der Schwertkämpfer stellt sich nicht gegen die Kraft des
Angreifers, sondern führt sie ins leere um daraus seinen Vorteil zu
ziehen.

Der Körper wird als geschlossenes System geführt, damit die
Energie sich im Körper voll entfalten kann. Die Waffe wird
gleichsam integriert, sie wird Teil ihres Trägers. Die
Aufmerksamkeit des Übenden sollte darauf zielen, das Schwert in
jeder Phase mit einzubeziehen und die Energie bis zur Spitze des
Schwertes zu führen.
Einst als Waffe im Kampf geführt, steht heute beim Schwert die
rituelle und spirituelle Bedeutung im Vordergrund.
Es symbolisiert die Fähigkeit, den Schleier der Illusionen, des Egos
und des Anhaftens zu durchschneiden, und den Geist gleichsam zu
befreien

32 Schwertform
Die 32 Yang Stil Schwertform ist die einfachste Schwertform und
ein wunderbarer Einstieg in die Welt der „Waffenformen“.
Die Bewegungen sind typisch für den Yang Stil, sie sollen langsam,
gleichmäßig, fließend und so entspannt wie möglich ausgeführt
werden – die tiefe sanfte Bauchatmung ist synchron mit den
Bewegungen. Die von mir vorgetragene Schwertform bezieht sich in der
Ausführung der Bilder auf die alte Bildart der (54er)
Ursprungsform. Sie begeistert insbesondere durch die Schönheit und Anmutigkeit
der Bewegungsformen.

Tai Chi & Qi Gong am Mondsee